McCarthy, Paul
*1945

1945 geboren in Salt Lake City
1966–68 Studium an der University of Utah
1969 B.F.A., San Franscisco Art Institute
1973 M.F.A., University of Southern California, Los Angeles
1979 Einzelausstellung im Los Angeles Institute of Contemporary Exhibitions
1986 erste Einzelausstellung bei der Rosamund Felsen Gallery, Los Angeles
2000 erste institutionelle Einzelausstellung im New Museum of Contemporary Art, New York
2003 Einzelausstellung in der Tate Modern, London; The National Museum of Contemporary Art, Oslo
2008 Aufstellung der Santa Claus Skulptur auf dem Eendrachtsplein in Rotterdam

Paul McCarthy lebt und arbeitet in Los Angeles

Auswahl

Peter Paul, 2001/02

5-teilige Skulptur aus Gips, Ton, Holz, Fiberglas, Aluminium, Kunststoff, Transportkisten
ca. 200 x 590 x 650 cm


Paul McCarthy ©Paul McCarthy 2020, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Im Zentrum des Werkes von Paul McCarthy steht die Zersetzung traditioneller Werte und Konventionen sowie die Auflösung starrer Begriffe von Sexualität. Dafür bedient er sich einer Vielzahl von Ausdrucksformen und künstlerischen Medien, von Fotografie, Zeichnung, Malerei und Skulptur, bis hin zu Video, Performance und Installation. 

Mit „Peter Paul“, einem schonungslosen Selbstporträt, gibt er seinen nackten Körper als Projektionsfläche und Reflexionsobjekt preis. Der Körper oder die plastische Figur als Substitut des Körpers wird als soziales Gebilde vorgeführt, anhand dessen McCarthy seit Jahren die Gültigkeit gesellschaftlicher Regeln und sozialer Konventionen hinterfragt. Ende der 1960er-Jahre von „archetypischen“ Live-Performances kommend, wandte sich McCarthy Anfang der 1980er-Jahre verstärkt der plastischen Figur zu. Seine Werke beziehen häufig tabuisierte Vorgänge und Handlungen ein, zeigen jedoch eine reflektierte und distanzierte Auseinandersetzung mit den Versatzstücken eines gesellschaftlichen Lebensentwurfs und der in ihren Funktionen und Regeln gestörten Welt.