Ai Weiwei

18.5. — 1.9.2019

  • Foto: Achim Kukulies

„Everything is art. Everything is politics“, so brachte der international bekannte Gegenwartskünstler Ai Weiwei das Grundprinzip seiner Arbeitsweise auf den Punkt. Dieses Motto „Alles ist Kunst, alles ist Politik“ ist auch Leitmotiv seiner bisher größten Ausstellung in Europa, die die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen gleichzeitig im K20 und im K21 zeigt.

Raumfüllende Arbeiten und großflächige Bildtapeten aus den vergangenen zehn Jahren verwandeln die Museumsräume in dichte, begehbare Installationen, in denen die Widersprüche unserer Gegenwart plastisch werden. Im Zusammenspiel mit frühen Werken seit etwa 1980 verdeutlichen sie die enge Verklammerung von politischem Engagement und künstlerischer Arbeit im Werk dieses bedeutenden, streitbaren Künstlers.

Im K21 stehen Werke zum Thema Migration als globaler humanitärer Krise im Zentrum: „Laundromat“ (2016) besteht aus Kleidungsstücken, die von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Flüchtlingslagers Idomeni dort zurückgelassen wurden. Ai Weiwei hat sie aufgehoben, gereinigt und repariert. „Life Cycle“ (2018), ein  monumentales Boot mit mehr als 100 überlebensgroßen Figuren aus Bambus, stellt eindringlich die lebensbedrohliche Passage vieler Geflüchteter über das Mittelmeer dar. In den großen Ausstellungshallen des K20 werden die beiden Schlüsselwerke „Straight“ (2008 – 2012) und „Sunflower Seeds“ (2010) zum ersten Mal überhaupt in ihrer vollständigen Form gemeinsam in einer Ausstellung gezeigt.

Ai Weiwei, 1957 in Beijing geboren, wird weltweit als Künstler, Architekt, Kurator, Filmregisseur und Fotograf gefeiert. Als Sohn des berühmten Dichters Ai Qing wuchs er während dessen Verbannung in Nordchina auf und kehrte 1976 mit der Familie nach Beijing zurück. Die während seiner Zeit in New York in den 1980er Jahren gewonnenen  Eindrückevon Konzeptkunst und Pop Art hat er für seine Arbeitsweise fruchtbar gemacht, die auf eine kritische Betrachtung von Kulturgeschichte sowie von chinesischen und globalen gesellschaftlichen Entwicklungen zielt.

Ausstellungsansichten

  • Foto: Achim Kukulies
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