1885 — 1907
Die Verbindung von Malerei, Musik und Rhythmus
Für Mondrian ist nicht nur die Malerei wichtig.
Auch Musik und Rhythmus haben einen großen Einfluss auf seine Kunst.
Wenn Mondrian seine Bilder und seine Theorie des Neo-Plastizismus erklärt, dann spricht er oft von Rhythmus.
Denn Rhythmus kann man nicht nur in der Musik und im Tanz ausdrücken.
Sondern auch in der Bildenden Kunst, also zum Beispiel in der Malerei.
Man kann in allen Bildern von Mondrian einen Rhythmus erkennen.
Mondrian wiederholt die Formen und Farben in seinen Bildern nämlich ganz bewusst.
Auf diese Weise ordnet er die Bildfläche.
Das sieht man zum Beispiel in einem seiner ersten Bilder „Bauernhof am Gein im Nebel“.
![](/media_mondrian/Kapitel 01/04/x/Piet_Mondriaan_-_Geinrust_farm_in_the_mist_-_0334280_-_Kunstmuseum_Den_Haag.jpeg)
Auch bei Mondrians späten neo-plastischen Bildern kann man einen Rhythmus erkennen: Mondrian ordnet die Farben und Formen niemals spiegelbildlich an, sondern immer unregelmäßig.
So erzeugt er Spannung.
Wenn man zum Beispiel sein Bild „Rhythmus aus geraden Linien / Komposition mit Blau, Rot und Gelb“ aus den Jahren 1937 bis 1942 betrachtet, dann macht man mit dem Auge tanzende Bewegungen.
Wenn man die Linie im Bild von links nach rechts verfolgt, wird der Blick mal schneller, mal langsamer.
Manchmal geht der Blick tiefer in das Bild hinein und manchmal geht er wieder mehr auf Abstand.
So wird das Sehen zu einem rhythmischen Erlebnis.
![](/media_mondrian/Kapitel 01/04/x/A.K.ObjID108-Mondrian,-Piet.-Rhythmus-aus-gerade-Linien.jpg)